Montag, 12. Juli 2010

K.O.

Es ist endlich alles okay!
Oder… Ist eigentlich alles okay?
Ist wirklich komplett alles okay?
Es könnte ja sein, dass etwas nicht okay ist und ich es nur nicht merke.
Was wenn wirklich etwas nicht okay ist?
Und kann denn alles okay sein, wenn ich daran denken kann, dass etwas nicht okay sein könnte?
Das hieße ja ich würde nur denken alles wäre okay und dann feststellen, dass nicht alles okay wäre und dann wäre noch viel mehr nicht okay.
Und würde jeder so denken, oder ist etwas mit mir nicht okay?
Irgendwie ist jetzt gar nichts mehr okay.


Samstag, 10. Juli 2010

Und plötzlich...

Und plötzlich ist alles okay. Man hat sich ausgesprochen, Tränen der Erlösung sind geflossen, man fand Kompromisse und kann nun glücklich mit dem Ergebnis leben. Alles hat sich geklärt und wir sind glücklich. Ich sehe wieder dieses Strahlen in ihrem Gesicht, wofür sie nicht einmal lächeln muss. Ich sehe die Welt wieder als das an, was sie ist, gar nicht mal so übel nämlich. Ich merke, dass alles Sinn hat und Sinn hatte. Das Geschehene war notwendig, wurde geklärt, weil man sich ja gern hat. Und nun ist Frieden. Und mehr noch, man ist glücklich. Mit sich, mit dem Anderen und vor allem miteinander. Unsere Hände haltend erzählen wir, durch die Gegend laufend, manchmal schweigend. Nicht alles ist perfekt aber wir sind zufrieden mit dem was wir haben und mit uns. Probleme sind nur noch halb so schlimm weil man sie ja teilen kann und in diesem Wissen sind sie gleich noch viel weniger unangenehm. Wir gehen, reden, lächeln und die Sonne geht auf, unter oder steht einfach am Himmel herum. Endlich ist die Zeit der Verzweiflung vorbei, und plötzlich klingelt dieser scheiß Wecker.


Mittwoch, 7. Juli 2010

Schlaflos in Bett oder: Panik #2

Ich habe also Angst, gut, das haben wir also klargestellt.
Angst meldet sich bevorzugt nachts, vielleicht weil es ihr gerade dann am meisten Spaß macht mich zu quälen, weil sich so schnell Erfolge zeigen. Für sie ist es wohl pures Entertainment mich um den Schlaf zu bringen. Während ich also erschöpft im Bett liege, noch mehr Angst bekomme nicht mehr einschlafen zu können und dadurch nicht mehr einschlafen kann, säuselt mir Angst noch ein paar andere gemeine Gedanken in den Kopf. Angst weiß sich zu reproduzieren, zu multiplizieren und vor allem zu manifestieren. Angst macht aus mir und meinem Kopfinhalt etwas, das mir noch mehr Angst macht und die fiese Sau ist sich der Existenz dieses Teufelskreises komplett bewusst. „Sie wird nicht zurückkommen und du bleibst allein!“, „Versuchst du mich zu überhören, dir Geschichten zu erzählen und einzuschlafen? Wie niedlich!“, „Guten Morgen, hast du schön geschl… Achja, hab ich ja fast vergessen!...“. Angst ist eine verdammte immaterielle Antischlaftablette welche stärker ist als jede Pro-Schlaftablette der Welt. Aber jetzt, Augen zu… Und lass mich schlafen!... Bitte.


Dienstag, 6. Juli 2010

Panik

Veränderungen. Höhenflüge. Abstürze.
Vieles hat sich geändert.
Vieles ist geschehen.
Vieles hat Wunden gemacht und Narben hinterlassen.
Narben bilden Muster, fast Bilder, aber keine schönen, nein, dummerweise ziemlich bizarre Konstrukte und jetzt ist da was. Hat sich einfach so dazu geschlichen als die Lecke in meinem Seelenboot groß genug wurden.
Ich teile mir meine Seele seitdem mit Angst.Freundlicherweise macht sich besagte Angst aber nicht allzu breit und lässt mich somit die meiste Zeit in Ruhe. Sie weiß aber, wie sie aus dieser Ruhebrise einen Gefühlsorkan machen kann und dann zeigt sie, dass sie keine freundliche Angst ist, nein, sie ist ein Monster, ein Emotionsberserker, sie kennt keine Gnade wenn sie erstmal in Rage gerät. Hinterhältiges Miststück. Außerdem scheint sie mich genau studiert zu haben, bevor sie mein blinder Passagier wurde. Sie weiß genau was mich trifft, wie sie mich erschüttern und an allem zweifeln lassen kann. Durch ihr Wirken hat sie schon vieles erreicht und ich vieles zerstört. Und jetzt stehe ich am imaginärem Geländer der imaginären Brücke und beobachte die imaginären Vögel die vor der imaginären Sonne herumgleiten und Angst sagt „na, hab ich dich? Willst du jetzt rumheulen und springen?“ und ich sage „Ich weiß nicht, noch ist die Sonne ja nicht untergegangen…“ und so mache ich weiter, hiermit, mit nichts und mit allem, bis die Sonne untergegangen ist, denn außer Angst ist da noch ein gebetener Gast, welcher zum Glück auf seinen Mietvertrag beharrt und einfach nicht ausziehen will, was ich sehr begrüße. Hoffnung.